Gross Margin (in deutsch Bruttomarge) Berechnung einfach erklärt mit Definition & Video
17.02.2022 | Oscar Leistikow
Was ist die Bruttomarge?
Die Bruttomarge (engl. Gross Margin) ist der prozentuale Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der direkten Herstellungskosten übrig bleibt. Als Synonyme werden auch die Begriffe Rohmarge oder Rohertragsmarge verwendet.
Bruttomarge = Bruttoertrag / Umsatz
Mit Hilfe der Bruttomarge erhältst Du einen ersten Eindruck über die mögliche Profitabilität des Geschäftsmodells eines Unternehmens - selbst wenn die Company unterm Strich noch gar nicht profitabel ist.
Softwareunternehmen verfügen in der Regel über höhere Bruttomargen als andere Branchen. Dies liegt an den vergleichsweise niedrigen Herstellungskosten (engl. cost of goods sold, COGS).
Im Allgemeinen gilt: Je höher die Bruttomarge, desto profitabler wirtschaftet das Unternehmen.
Der Vergleich des Automobilherstellers Mercedes-Benz, des Logistikdienstleisters Deutsche Post und des Softwarekonzerns SAP verdeutlicht, wie unterschiedlich die Gross Margin ausfallen kann:
Die Okta Aktie erhält somit 2 Punkte, da die Bruttomarge unter 75% liegt.
Hinweis: Du solltest die Entwicklung der Bruttomarge verfolgen. Steigende Bruttomargen sind positiv zu werten.
Was sagt die Bruttomarge aus?
Die Bruttomarge (engl. Gross Margin) ist der prozentuale Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der direkten Herstellungskosten übrig bleibt. So erhältst Du einen guten Überblick über die Kosteneffizienz und Profitabilität eines Unternehmens.
Je höher die Bruttomarge ausfällt, desto mehr Kapital kann das Unternehmen für andere Bereiche ausgeben (z. B. Marketing und Vertrieb, Forschung und Entwicklung).
In der Gewinn- und Verlustrechnung findest Du den Bruttoertrag bzw. die Bruttomarge vor dem EBITDA, EBIT und Nettogewinn.
Du solltest die Entwicklung der Bruttomarge im Blick behalten. Im besten Fall kann die Bruttomarge gesteigert oder konstant gehalten werden. Des Weiteren sollte stets ein Vergleich zu direkten Wettbewerbern gemacht werden (siehe oben).
Warnsignal: Eine fallende Bruttomarge deutet darauf hin, dass die Kosten schneller als der Umsatz steigen. Je geringer die Bruttomarge, desto weniger kann das Unternehmen in andere (wichtige) Bereiche investieren.
Was ist eine gute Bruttomarge?
Welche Bruttomarge als gut anzusehen ist, hängt vor allem von der Branche ab. Während Automobilhersteller meist mit Bruttomargen unter 25 Prozent operieren, können gute Softwareunternehmen Bruttomargen deutlich über 80 Prozent erreichen.
Innerhalb einer Branche sind das Geschäftsmodell und der Umsatzmix für teilweise sehr unterschiedliche Bruttomargen verantwortlich.
Hardwareverkäufe und Dienstleistungen haben z. B. tendenziell geringere Bruttomargen als Softwaresubskriptionen.
Top 100 Aktien mit der höchsten Bruttomarge weltweit
Oscar Leistikow ist Masterabsolvent im Bereich Controlling und durch seine mehrjährige Berufserfahrung im Finanzbereich eines DAX-Konzerns in der Zahlenwelt zu Hause. Ihn faszinieren die Kapitalmärkte und er ist selbst begeisterter Privatanleger. Sein Ziel ist es, das Wissen über Aktien und Börse weiterzugeben und den aktien.guide zu einem führenden Tool für Privatanleger zu entwickeln.