Die Eigenkapitalquote (engl. equity ratio) ist das Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtkapital eines Unternehmens.
Je höher die Eigenkapitalquote, desto konservativer ist die Finanzierung eines Unternehmens aufgestellt. Je niedriger die Eigenkapitalquote, desto höher ist der Verschuldungsgrad des Unternehmens.
Bei Finanzwerten ist die Eigenkapitalquote in der Regel deutlich niedriger als bei Unternehmen anderer Branchen, da sie aufgrund ihres Geschäftsmodells einen hohen Fremdkapitalanteil besitzen.
Im Allgemeinen gilt, dass bei einer sehr niedrigen Eigenkapitalquote das Risiko des Unternehmens steigt, die Zinsen für das Fremdkapital nicht zahlen zu können. Dieses Risiko tritt vor allem bei Unternehmen auf, die nur geringe Margen verdienen oder die ein zyklisches Geschäftsmodell haben.
Wie errechnet sich die Eigenkapitalquote?
Es wird das Eigenkapital durch das Gesamtkapital geteilt. Das Gesamtkapital setzt sich aus Fremd- und Eigenkapital zusammen. Nach der Levermann-Strategie werden die entsprechenden Zahlen des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahres zur Berechnung genutzt.
Eigenkapitalquote berechnen:
Zur Illustration wird die Berechnung der Eigenkapitalquote der Procter & Gamble Aktie zum 25. Oktober 2021 dargestellt:
Eigenkapitalquote
=
Eigenkapital / Gesamtkapital
=
47 Mrd. USD / 119 Mrd. USD * 100
=
39 %
Nach der Levermann-Strategie werden für die Kennzahl Eigenkapitalquote folgende Punkte vergeben (Finanzwerte ausgeschlossen):
1 Punkt
=
Eigenkapitalquote liegt bei mehr als 25 %
-1 Punkt
=
Eigenkapitalquote liegt bei weniger als 15 %
0 Punkte
=
Eigenkapitalquote liegt zwischen 15 % und 25 %
Was sagt die Eigenkapitalquote aus?
Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs haben Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote einen Vorteil: Eigenkapital unterliegt keiner “Endfälligkeit” und es gibt keinen Zwang eine Dividende auszuschütten.
Wie hoch sollte die Eigenkapitalquote sein?
Die geeignete Höhe hängt vor allem vom Geschäftsmodell des Unternehmens ab. Falls die Gewinne stark schwanken, ist eine höhere Eigenkapitalquote zu bevorzugen (z. B. bei jungen Unternehmen), als Vorsorge für finanziell schwierige Zeiten. Handelt es sich jedoch um ein sehr etabliertes Unternehmen (im obigen Beispiel Procter & Gamble), kann die Eigenkapitalquote auch geringer sein.
Eine Ausnahme bilden aufgrund der unterschiedlichen Finanzierungsstruktur Banken.
Top 100 Aktien mit der höchsten Eigenkapitalquote weltweit
Die folgende Tabelle zeigt die top 100 Mid- und Large Cap Aktien mit einer hohen Eigenkapitalquote sowie einer Eigenkapitalrendite von mindestens 25 Prozent.
Oscar Leistikow ist Masterabsolvent im Bereich Controlling und durch seine mehrjährige Berufserfahrung im Finanzbereich eines DAX-Konzerns in der Zahlenwelt zu Hause. Ihn faszinieren die Kapitalmärkte und er ist selbst begeisterter Privatanleger. Sein Ziel ist es, das Wissen über Aktien und Börse weiterzugeben und den aktien.guide zu einem führenden Tool für Privatanleger zu entwickeln.