Amazon Aktienanalyse: E-Commerce-Gigant, Werberiese und größter Cloudanbieter der Welt

28.09.2022 | Michel Böhmer

Amazon Aktienanalyse

Amazon ist gemessen an der Marktkapitalisierung das fünftgrößte Unternehmen der Welt. Nahezu alle Menschen der westlichen Welt kennen und nutzen Amazon als E-Commerce-Plattform. Der Konzern hat sein Geschäftsmodell seit seiner Gründung 1994 vom Online-Versand für Bücher an die dynamischen Gegebenheiten (zunehmende Digitalisierung von Lieferketten, Verkauf über Marktplätze, Softwareverschiebung in die Cloud) anpassen können und schafft es, regelmäßig über strategische Zukäufe neue Segmente für sich zu erschließen.

So wurde bereits 2014 die Streaming-Plattform Twitch für 970 Millionen Dollar akquiriert.
Im Jahr 2021 machte Twitch laut Schätzungen 2,6 Milliarden Dollar Umsatz und gilt als die größte Gaming-Streamingplattform mit 2022 rund 140 Millionen monatlich aktiven Nutzern.

2022 wurde das Filmstudio MGM Holdings für 8,5 Milliarden Dollar erworben. Ziel ist es, die Mediathek für Amazons Prime Video Streaming Service im Kampf gegen Netflix, Walt Disney und Co zu erweitern. Der Amazon Aktienkurs hat im laufenden Jahr einen Rückgang von knapp 27 Prozent verzeichnen müssen und entspricht bei einem Kurs von knapp 123 Dollar einer Marktkapitalisierung von 1,26 Billionen Dollar.

Amazon Aktienkurs und Marktkapitalisierung

Quelle: Amazon Aktienkurs und Marktkapitalisierung

Für das zuletzt gemeldete Q2 2022 wurde ein Umsatzanstieg von 7 Prozent (währungsbereinigt 10 Prozent) für das Gesamtunternehmen vermeldet. Dies entspricht einer weiter zunehmenden Verlangsamung beim Umsatzwachstum im Vergleich zu den Vorquartalen (s. nachfolgende Darstellung)

Amazon Umsatzwachstum

Quelle: Amazon Umsatzwachstum

Handelt es sich hierbei um einen Trend, der sich über die nächsten Quartale und Jahre fortführen wird? Oder wird Amazon aktuell zu stark abgestraft? Dies wollen wir im Rahmen der folgenden Amazon Aktienanalyse klären. Außerdem werfen wir einen differenzierten Blick auf die einzelnen Amazon Geschäftssegmente.

Das Wichtigste in Kürze
  • Amazon stellt mit AWS den größten Cloud-Infrastruktur-Anbieter der Welt
  • Amazon hat höhere Investitionsausgaben als Alphabet und Apple zusammen
  • Amazons Bruttomarge wird kontinuierlich besser durch den Fokus auf hochmargige Geschäftsbereiche

Amazon Unternehmensprofil - Was macht Amazon?

Amazons Umsatz lässt sich in die nachfolgenden Marktsegmente gliedern (siehe Bild unten):

  1. Online-Stores beschreibt das “klassische” E-Commerce-Geschäft mit Eigenprodukten.
  2. Third-party seller services bezeichnet den Marktplatz von Amazon, über den Kunden ihre Produkte auf Amazon listen und so die entsprechende Kundenreichweite adressieren können.
  3. AWS steht für Amazon Web Services und bezeichnet die Cloud-Sparte von Amazon.
  4. Advertising Services fasst das Werbegeschäft zusammen, bei dem Werbetreibende auf Amazon für ihre Produktanzeigen schalten können.
  5. Subscription Services fasst das Prime-Geschäft zusammen und kann auf mittlerweile mehr als 200 Millionen Abonnenten zugreifen.
  6. Physical Stores sind die stationären Einkaufsmöglichkeiten von Amazon, wie die 2017 zugekaufte Supermarktkette “Whole Foods” aber auch “Amazon Go Grocery” oder “Amazon Fresh” (s. nachfolgende Übersicht).
  7. Other bezeichnet Sonstiges und inkludiert Lizenzeinnahmen für Videocontent sowie Einnahmen aus dem Partnerprogramm für Kreditkarten. Das Umsatzsegment ist entsprechend der Umsatzaufstellung für Q2 2022 vernachlässigbar gering.

Amazon IR

Quelle: Amazon IR

Amazon Quartalszahlen Q2 2022

Der Umsatz im zuletzt gemeldeten Q2 2022 betrug 121 Milliarden Dollar, sodass sich der TTM-Umsatz zu 486 Milliarden Dollar addierte. Nur Saudi Aramco und Walmart erwirtschafteten einen höheren Umsatz in den letzten 12 Monaten (Top 100).

Amazon Umsatzentwicklung

Quelle: Amazon Umsatzentwicklung

Dabei sind die E-Commerce-Bereiche „Online-Stores“ für 42 Prozent bzw. „Third-party seller services“ für 23 Prozent des Umsatzes verantwortlich und damit die größten Umsatzsegmente.

Amazon Umsatzverteilung

Quelle: Amazon Umsatzverteilung

Neben der Umsatzverteilung ist in der nachfolgenden Abbildung das Umsatzwachstum der verschiedenen Geschäftsbereiche über die letzten Quartale aufgezeigt. Hier fällt auf, dass die „klassischen“ umsatzstarken E-Commerce Segmente „Online Stores“ und „Third-party seller services“ vor allem durch die Sonderkonjunktur während der Pandemie profitiert haben und die YoY-Vergleiche hinsichtlich Umsatz zunehmend schwieriger werden.

Die am schnellsten wachsenden Segmente („Other“ aufgrund der Größe ausgenommen) sind die Segmente „AWS“ und „Advertising services“. Diese Bereiche verfügen interessanterweise zusätzlich über höhere Margen als das Segment “Online Stores”.

Anhand der vorliegenden Wachstumszahlen ist es umso beeindruckender, dass das Werbesegment (Advertising services) von Amazon weiterhin mehr als 20 Prozent wächst. Andere große Werbeunternehmen wie Meta Platforms (ehemals Facebook) mussten zuletzt Umsatzrückgänge im Jahresvergleich (Year over Year, kurz YoY) vermelden.
Grund dafür ist die entsprechende Zurückhaltung in den Marketingbudgets von Unternehmen, wie zuletzt anhand der Meldungen von Werbeunternehmen wie Snapchat oder E-Commerce-Unternehmen wie Zalando oder About You zu erkennen war.

Amazon YoY-Wachstum

Quelle: Amazon YoY-Wachstum

Bei AWS lässt sich über die letzten Quartale eine Umsatzdynamik von mehr als 30 Prozent erkennen. Bis zum zuletzt gemeldeten Q2 erwirtschaftete „AWS“ in den ersten sechs Monaten 2022 ein operatives Ergebnis von mehr als 12 Milliarden Dollar. Bei einem Umsatz von 38 Milliarden Dollar entspricht das einer EBIT-Marge von 32 Prozent!
Amazon stellt damit laut Statista den weltweit größten Cloudanbieter mit einer aktuellen Runrate > 80 Milliarden Dollar Umsatz.


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Wichtige Finanzkennzahlen

Die Unternehmensphilosophie von Amazon sah seit der Gründung nie die Gewinnoptimierung vor. Das heißt, es wurde mehr Wert auf den Cashflow als auf den Nettogewinn gelegt. Stattdessen hat Amazon in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass die erwirtschafteten Cashflows am besten genutzt werden, wenn sie vom Unternehmen selbst in die Erschließung neuer Marktsegmente oder den Ausbau bestehender Marktpositionen investiert werden.


Diese Philosophie lässt sich auch heute noch feststellen, wenn man sich die Ausgaben für Forschung & Entwicklung (im Folgenden „F&E“) bzw. das entsprechende Verhältnis zum Umsatz ansieht: Die TTM-„F&E“-Ausgaben betrugen zuletzt knapp 63 Milliarden Dollar und sind damit auf normalisierter Basis zuletzt deutlich schneller gestiegen als der Umsatz.

Amazon Forschung- und Entwicklungskosten

Quelle: Amazon Forschung- und Entwicklungskosten

Amazon investiert knapp 13 Prozent seines Umsatzes in „F&E“. Zum Vergleich: Apple investiert 6,5 Prozent und Tesla 4,3 Prozent in diesem Bereich.

Amazon F&E vom Umsatz im Vergleich

Quelle: Amazon F&E vom Umsatz im Vergleich

Auf absoluter Basis lässt sich erkennen, welch enorme Summen Amazon im Verhältnis zu anderen börsennotierten Schwergewichten in Forschung und Entwicklung investiert. Die absoluten TTM-„F&E“-Ausgaben sind dabei höher als bei Alphabet und Apple zusammen.

Amazon Forschung- und Entwicklungskosten im Vergleich

Quelle: Amazon Forschung- und Entwicklungskosten im Vergleich

Diese Unternehmensphilosophie der zurückgestellten Gewinngenerierung und langfristigen Ausrichtung lässt sich auch aus den Investitionsausgaben von Amazon, ähnlich den „F&E“-Ausgaben, ableiten.

Anhand des Cash-Flow-Statements lässt sich, trotz des positiven operativen Cash-Flows, ein negativer Free-Cash-Flow auf TTM-Basis durch die Investitionsausgaben feststellen.

Amazon Cashflow

Quelle: Amazon Cashflow

Durch die TTM-Investitionsausgaben von 65 Milliarden Dollar ergibt sich eine TTM-Free-Cash-Flow Marge von -6 Prozent.

Amazon Investitionen

Quelle: Amazon Investitionen

Hinsichtlich der Profitabilität ist vor allem die zunehmend besser werdende Bruttomarge auffällig. Dies ist auf die zunehmende Umverteilung des Umsatzes vom E-Commerce mit eigenen Produkten und dementsprechend geringen Bruttomargen hin zu stark wachsenden und profitablen Cloud- und Werbebereichen zurückzuführen.

Amazon Bruttomarge

Quelle: Amazon Bruttomarge

Für die High-Growth-Investing-Strategie ergibt sich ein eher magerer Score von 4 Punkten (von 18). Ab 11 Punkten wird eine Aktie als Topscorer bezeichnet.

Amazon HGI Score

Quelle: Amazon HGI Score

Das zuletzt verlangsamte Umsatzwachstum in Kombination mit einer negativen Free-Cash-Flow-Marge führt zu einem Rule-of-40-Score von nur 3,5 Prozent Der Verschuldungsgrad liegt mit knapp 1 im akzeptablen Bereich.

Die weitergehende Interpretation der High-Growth-Investing-Kennzahlen findet sich im Fazit.

Bewertung der Amazon Aktie

Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse ist die Bewertung der Amazon-Aktie anhand des KGVs (Kurs-Gewinn-Verhältnis einfach erklärt) wenig aussagekräftig. Das Unternehmen ist trotz der Größe weiterhin auf Expansion in neue Marktsegmente und Cash-Flow-Generierung zur entsprechenden Finanzierung ausgerichtet. Um dennoch eine Einschätzung der aktuellen Bewertung treffen zu können, sind nachfolgend das EV/Sales-Verhältnis und das Verhältnis EV/Free-Cash-Flow über die letzten 5 Jahre aufgezeigt. Die Bewertung anhand von Umsatz und Free-Cash-Flow sind die relevanten Kenngrößen anhand derer das Wachstum von Amazon bewertet werden sollte.


Das aktuelle EV/Sales-Verhältnis von knapp 2,7 entspricht einer im Verhältnis der letzten 5 Jahre geringen Bewertung. Nur im Juni 2022 war die Bewertung von Amazon anhand des Umsatzes mit einem Vielfachen von 2,4 noch geringer. Damit liegt die aktuelle Bewertung auch unter den Corona-Tiefs (Anfang März mit einem EV/Sales-Verhältnis von größer als 3).

Amazon EV/Sales

Quelle: Amazon EV/Sales

Die Bewertung anhand des EV/Free-Cash-Flows ist durch die anhaltend hohen Investitionsausgaben zuletzt negativ. Hierdurch erschwert sich eine seriöse Bewertung anhand des Free-Cash-Flows bzw. eine Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen sowie der eigenen historischen Bewertung. Die Deutung des aktuell negativen Free-Cash-Flows im Gesamtkontext findet sich im Fazit.

Amazon EV/FCF

Quelle: Amazon EV/FCF

Risiken und Zukunftsaussichten

Amazons Umsatzwachstum hat sich durch die aktuelle Situation mit Inflationsängsten, Kaufzurückhaltung und angespannten Lieferketten im E-Commerce deutlich verlangsamt. Die beiden größten Umsatzsparten sind direkt vom E-Commerce abhängig. Weiterhin sind die Vergleiche durch die Corona-Sonderkonjunktur in diesen Bereichen immer noch erschwert.

Amazon macht entsprechend der nachfolgenden Umsatzaufteilung 25 Prozent seines Umsatzes im internationalen Geschäft. Weiterhin enthält das abgebildete Umsatzsegment “AWS” ebenfalls Umsätze außerhalb der USA. Diese Umsätze werden in Fremdwährungen generiert und müssen zum jeweiligen Wechselkurs in US-Dollar bilanziert werden. Die aktuelle Stärke des Dollars gegenüber Fremdwährungen führte in Q2 22 zu Währungsverlusten bzw. zusätzlich erschwerten Vergleichen zu den Vorjahren. Falls die Stärke des US-Dollars anhält, kann es hier zu weiteren Währungsverlusten in den kommenden Quartalen kommen.

Amazon Net Sales

Quelle: Amazon Net Sales

Ein mittelfristiges Risiko stellen die hohen Investitionsausgaben und der damit verbundene negative Free-Cash-Flow dar. Eine potentielle Verlangsamung des AWS-Wachstums in Verbindung mit einem weiter anhaltenden negativen Gesamt-Free-Cash-Flow dürfte ein an der Börse ungern gesehenes Bild sein. Amazon muss beweisen, dass die aktuell hohen Investitionsausgaben in entsprechendes Umsatzwachstum umgewandelt werden können. Falls gewisse Investitionen scheitern oder nicht den gewünschten Erfolg bringen, wird es zu Abschreibungen kommen, ähnlich wie bei dem Investment in Rivian.

Falls sich das Börsenumfeld (vor allem für Wachstumsunternehmen) durch die steigenden Zinsen weiter verschlechtert, kann es hier zu weiteren Abschreibungen durch das Investment in Rivian kommen. Aktuell ist Rivian immer noch mit 30 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung bewertet. Im zuletzt gemeldeten Q2 22 kam es zu Abschreibungen in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar.

Beim Wachstum der Werbesparte lässt sich trotz zumindest indirekter Abhängigkeit vom E-Commerce-Sektor eine gewisse Resilienz vor allem gegenüber den Wettbewerbern wie Meta Plattforms oder Snap erkennen. Hier konnte zuletzt noch Umsatzwachstum größer als 20 Prozent erzielt werden, obwohl die Umsätze der Werberiesen zum Großteil stagnierten.

Ganz besonderes Augenmerk sollte weiterhin auf das Wachstum und die Profitabilität von AWS gelegt werden. Durch das aktuelle Wachstums- und Margenprofil und einer Run-Rate von knapp 100 Milliarden Dollar Umsatz im kommenden Jahr, könnte ein Bewertungsvielfaches von 10 auf den Umsatz angesetzt werden. Dies würde einer Gesamtbewertung von 1 Billionen Dollar entsprechen. Das würde basierend auf der aktuellen Bewertung von Amazon 80 Prozent der Marktkapitalisierung abdecken. Nachfolgend sind nochmal die Umsatz- und EBIT-Entwicklung von AWS dargestellt. Aktuell weißt AWS bereits TTM-Umsätze von knapp 72 Milliarden US-Dollar auf.

Amazon Segment Results AWS

Quelle: Amazon Segment Results AWS

Zukünftige Wachstumsphantasien birgt vor allem der Gesundheitssektor. Hier gab es zuletzt die Akquisition von „One Medical“. One Medical betreibt ein Netzwerk aus Hausarzt-Filialen, das gegen eine Abo-Gebühr virtuell und in Präsenz genutzt werden kann. Diese Akquisition ergänzt Amazons bereits bestehende Positionierung im Bereich der Arzneimittelversorgung.

Es ist denkbar, dass das Amazon Prime Angebot zumindest in den USA zukünftig auch eine Nutzung des Ärztenetzwerks enthalten wird. Hierdurch könnte es Synergien bei der Arzneimittelversorgung geben und damit zur langfristigen Bindung der Kunden beitragen. Die vertikale Integration, die Amazon im E-Commerce perfektioniert hat, scheint nun im Gesundheitssektor “ausgerollt” zu werden (s. Screenshot: “...will support you across your healtcare journey”).

Amazon Care

Quelle: Amazon Care


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Fazit

Amazons Umsatzzusammensetzung zeigt, dass man das Unternehmen nicht als Ganzes mit einer „Peer-Group“ oder einer Branche vergleichen kann. Dementsprechend ist auch die quantitative Einordnung über Kennzahlensysteme wie dem High-Growth-Investing-Score schwierig.

Das Unternehmen vereinnahmt den führenden E-Commerce-Anbieter sowie Marktplatz, den weltweit größten Cloud-Anbieter sowie einen der bedeutendsten Werbeplayer unter sich.
Daraus ergeben sich verschiedene Skalierungs- und Profitabilitätsprofile der einzelnen Segmente.
Segmente wie AWS oder der Werbemarkt würden, für sich genommen, deutlich höhere Scores erreichen, während bspw. das Segment „Online Stores“ mit stagnierendem Wachstum und geringen Bruttomargen keinem „High-Growth-Investment“ entspricht.

Basierend auf den genannten Informationen stellt die Amazon-Aktie aktuell ein interessantes Investment dar. Die hochmargigen Geschäftsbereiche AWS und „Advertising services“ wachsen weiter deutlich zweistellig und werden mittelfristig noch signifikantere Umsatzanteile bei Amazon einnehmen. Vor allem die immer wieder in den Medien diskutierte Abspaltung von AWS würde den „wahren“ Wert des Cloud-Geschäfts aufdecken.

Bei den “Subscription Services” liegt das Potential hinsichtlich des Nutzerwachstums vor allem außerhalb der USA, da knapp 75 Prozent der Abonnenten Amerikaner sind. Neben dem Nutzerwachstum hat Amazon (wie zuletzt in Deutschland umgesetzt) die Preissetzungsmacht, die Prime-Gebühren anzupassen, vor allem wenn man den enthaltenen Umfang zunehmend mit aufwändigen Serien wie dem „Herr der Ringe“-Spin Off oder den Lizenzrechten für die Fußball Champions League erweitert. Neben einem wiederkehrenden Umsatzstrom ermöglicht die zu Prime dazugehörige Hardware-Strategie über Alexa, Fire-TV-Stick und den zuletzt erworbenen Smart-Home-Anbieter iRobot Nutzer an das Prime-Ökosystem zu binden und noch detailliertere Informationen zum Kaufverhalten zu generieren bzw. vorherzusagen.

Amazon arbeitet aktuell mit der Erschließung des Gesundheitssektors an einem riesigen und in den USA wenig disruptierten Markt. Die strategischen Akquisitionen in Kombination mit der bestehenden Logistik und den Nutzerinformationen durch die Prime-Subskription birgt ein enormes Potential.

Die aktuell vorherrschenden Lieferkettenprobleme betreffen nahezu alle E-Commerce-Player, jedoch sollte Amazon mit seinem Logistiknetzwerk von weiteren Zuspitzungen im Vergleich zu anderen Playern eher profitieren.

Wer dem Braten noch nicht traut und noch etwas länger warten möchte, der könnte einen Alarm im aktien.guide stellen. Beispielsweise bei einem EV/Sales Ratio von 2. Dann könnte die Amazon Aktie wirklich ein Schnäppchen sein, sofern sich die Wachstumsaussichten nicht verschlechtert haben.

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Amazon besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

Autor: Michel Böhmer

Michel Böhmer hat Maschinenbau in Deutschland, Spanien und den USA studiert. Nach seinem Masterabschluss arbeitete er in der Automobilindustrie und der Beratung. Aktuell ist er hauptberuflich in der Softwareentwicklung für die Halbleiterbranche tätig. Michel beschäftigt sich leidenschaftlich gerne mit den Finanzmärkten und bringt diese Leidenschaft als Analyst beim aktien.guide ein.