Die Eigenkapitalrendite (engl. Return on Equity, kurz RoE) bzw. die Eigenkapitalrentabilität beschreibt das Verhältnis von Gewinn zu Eigenkapital.
Das Eigenkapital sind im Gegensatz zum Fremdkapital all jene finanzielle Mittel, die von den Aktionären z. B. im Rahmen der Gründung oder bei einer Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Unternehmens aufgebracht wurden. Auch der erwirtschaftete Gewinn, welcher im Unternehmen belassen und nicht an die Aktionäre ausgeschüttet wurde, gehört zum Eigenkapital.
Die Eigenkapitalrendite ist eine Rentabilitätskennzahl und gibt an, wie sich das Eigenkapital eines Unternehmens innerhalb einer Rechnungsperiode verzinst hat.
Ein Aktionär kann anhand der Eigenkapitalrendite erkennen, wie rentabel seine Investition in das Unternehmen ist.
Die Eigenkapitalrendite sollte immer im Zusammenhang mit der Eigenkapitalquote angeschaut werden, um Unternehmen mit hoher Verschuldung auszuschließen.
Wie errechnet sich die Eigenkapitalrendite?
Es wird der Gewinn durch das Eigenkapital geteilt und mit 100 multipliziert. Nach der Levermann-Strategie werden die entsprechenden Zahlen des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahres zur Berechnung genutzt.
Eigenkapitalrentabilität berechnen:
Zur Illustration wird die Berechnung des Eigenkapitalrendite der SAP Aktie zum 13. Oktober 2021 dargestellt:
Eigenkapitalrendite
=
Gewinn 2020 / Eigenkapital 2020
=
5,15 Mrd. EUR / 29,93 Mrd. EUR*100
=
17,19 %
Nach der Levermann-Strategie werden für die Kennzahl Eigenkapitalrendite folgende Punkte vergeben:
1 Punkt
=
Eigenkapitalrendite liegt bei mehr als 20 %
-1 Punkt
=
Eigenkapitalrendite liegt bei weniger als 10 %
0 Punkte
=
Eigenkapitalrendite liegt zwischen 10 % und 20 %
SAP erhält somit 0 Punkte, da die Eigenkapitalrendite in Höhe von 17,19 Prozent zwischen 10 und 20 Prozent liegt.
Was sagt die Eigenkapitalrendite aus?
Die Eigenkapitalrendite gehört zu der Kategorie der Rentabilitätskennzahlen. Daher eignet sich diese Kennzahl gut, um unterschiedliche Investments miteinander zu vergleichen.
Im Allgemeinen gilt, je höher die Eigenkapitalrendite, desto besser. Eine niedrige Eigenkapitalrendite hingegen deutet auf ineffizienten Kapitaleinsatz oder eine Überbewertung der Aktivposten der Bilanz hin.
Wichtig: Die Eigenkapitalrendite sollte immer in Verbindung mit der Eigenkapitalquote betrachtet werden, da die Eigenkapitalrendite alleine wenig Aussagekraft besitzt.
Top 100 Aktien mit attraktiver Eigenkapitalrendite
Die folgende Tabelle zeigt Mid- und Large Cap Aktien mit einer hohen Eigenkapitalrendite, einer Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent sowie einem Verschuldungsgrad von 0 bis zu 1.
Oscar Leistikow ist Masterabsolvent im Bereich Controlling und durch seine mehrjährige Berufserfahrung im Finanzbereich eines DAX-Konzerns in der Zahlenwelt zu Hause. Ihn faszinieren die Kapitalmärkte und er ist selbst begeisterter Privatanleger. Sein Ziel ist es, das Wissen über Aktien und Börse weiterzugeben und den aktien.guide zu einem führenden Tool für Privatanleger zu entwickeln.